Wie kommt das Fair in den Firmennamen?

Als ich das Unternehmen vor mehr als einem Viertel Jahrhundert gründete, hatte ich noch keine Ahnung, wie sich der Name entwickeln würde. Dass er etwas mit Werbung zu tun haben sollte, war klar, international verständlich sollte er ebenfalls sein, der Name „Messe“ sollte vorkommen, also fair, fiera etc. und natürlich auch ein wenig Unternehmensphilosophie, denn fair behandeln wollten wir unsere Kunden, das war uns sogar sehr wichtig. So war der Name AD.FAIR.TSING geboren.

In den folgenden Jahren ersetzte das Wort „fair“ in vielen Bereichen des täglichen Lebens die Vorsilbe „ver“ z.B. fairmieten, fairhandeln, fairheiraten usw. Mit den Jahren wurde das „fair“ immer mehr zum Synonym für Nachhaltigkeit in der ganzen Welt. Aber wie vereinbart man Nachhaltigkeit mit Messebau? Messebau ist ja im Prinzip eine Materialvernichtung erster Klasse.

Vielleicht könnte man am besten etwas durch Kompensation gegensteuern? So sind wir seit über 15 Jahren World Vision Pate eines Mädchens in Mali, dem wir mit unserer regelmäßigen Spende den Besuch einer geeigneten Schule und soweit möglich, ein würdiges Leben ermöglichen. Dieses World Vision Projekt in Mali wird Ende dieses Jahres in die Selbstständigkeit entlassen, da es sich so gut entwickelt hat.

Viel mehr Bedeutung hat das „fair“ in unserem Namen aber in unserer unmittelbaren Nähe. Auch wenn wir beim Messebau, was den Umgang mit Materialien angeht, leider mit den Wölfen heulen müssen, so geben wir, wo immer es geht, den nicht mehr auf Messen einsetzbaren Materialien ein „zweites Leben“. Messeteppiche werden verschenkt, meist als Spielunterlage bei Kinderbetreuung oder bei Open Air Veranstaltungen als Sitzflächen verwendet. Aus der Mode gekommene Möbel wandern dorthin, wo sie gebraucht werden. Und wo Hilfe möglich ist, z.B. durch die kostenlose Einlagerung von Möbeln, von in Not gekommen Menschen oder bei der Mithilfe von Transporten mit unseren Fahrzeugen, hilft jedes Mitglied unseres Teams nach seinen Kräften, denn es ist ein Kernsatz der Unternehmensphiolosophie: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“, wie es der Satz (2) des Artikel 14 unseres Grundgesetzes fordert.

Inzwischen ist unsere Agentur ein Verteilzentrum für gerettete Lebensmittel und ein Mittelpunkt für die Nachbarschaft. Regelmäßig, meist zweimal wöchentlich, verteilen wir barrierefrei, das heißt ohne Prüfung irgendeiner Bedürftigkeit, kostenlos gerettete Lebensmittel an Menschen aus der Nachbarschaft. Auch der Bayrische Rundfunk hat diese Aktivitäten für und um die Nachbarschaft schon mit einem kleinen Beitrag gewürdigt.

https://www.br.de/mediathek/video/nachbarschafts-plattform-nebenande-av:5db047e5b10547001a7b7396

HansPeter Bergmann